KI-Chatbots im Überblick: Was Sie über ChatGPT, Gemini & Copilot wissen sollten

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Ob Texte erstellen, Fragen beantworten oder Aufgaben erledigen – KI-Chatbots bieten vielseitige Unterstützung. Unser FAQ erklärt, wie die Systeme funktionieren, welche Anbieter es gibt und worauf Sie für eine sichere Nutzung achten sollten.
Chat mit künstliche Intelligenz ChatGPT

Das Wichtigste in Kürze:

  • KI-Chatbots sind leistungsstarke Sprachmodelle, die Texte verstehen, erzeugen und vielfältige Aufgaben unterstützen – von Kundenservice bis Kreativarbeit.
  • Die Systeme nutzen große Datenmengen zum Lernen, sind aber nicht immer aktuell oder fehlerfrei. Nutzer:innen sollten Informationen kritisch prüfen.
  • Datenschutz und Urheberrecht spielen eine wichtige Rolle: Persönliche Daten können für Trainingszwecke genutzt werden, deshalb sollten Sie sensible Informationen nicht eingeben.
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Bekannte Anbieter von KI-Chatbots im Überblick

OpenAI (ChatGPT)

Das KI-Modell ChatGPT von OpenAI hilft beim Schreiben von Texten, beim Recherchieren oder beim Beantworten von Fragen in natürlicher Sprache und oft erstaunlich treffsicher. Viele Menschen nutzen es bereits für kreative Ideen, Texte oder zum Lernen.

Google (Bard / Gemini)

Googles KI ist eng mit der bekannten Suchmaschine verknüpft. Sie liefert auf Anfragen nicht nur Links, sondern gleich ganze Antworten und kann dabei auf aktuelle Informationen aus dem Internet zugreifen. Besonders praktisch, wenn man schnell einen Überblick braucht.

Microsoft (Copilot)

Auch Microsoft bietet bei seiner Suche an, den „Copilot“ zu nutzen. In Microsofts Office-Programmen wie Word oder Excel arbeitet die KI im Hintergrund mit und hilft beim Formulieren, Rechnen oder Präsentieren. 

Anthropic (Claude)

Dieses System wurde mit besonderem Fokus auf Sicherheit und Verständlichkeit entwickelt. Claude soll möglichst verlässlich und vorsichtig agieren, ein Pluspunkt für alle, denen Datenschutz und ethischer Umgang wichtig sind.

Meta (LLaMA)

Meta, bekannt durch Facebook und Instagram, entwickelt ebenfalls KI, bislang vor allem für Forschungszwecke. Ziel ist es, offene KI-Systeme zu fördern, die langfristig auch Verbraucherinnen und Verbrauchern zugutekommen könnten.

Aleph Alpha

Das deutsche Unternehmen bietet eine europäische Alternative mit einem starken Fokus auf Datenschutz und Transparenz. Die Technologie soll in Zukunft auch Behörden und öffentliche Dienste unterstützen und dabei sicher und nachvollziehbar sein.

Sind KI-Chatbots vergleichbar mit einer Suchmaschine?

Suchmaschinen wie etwa Google, Bing oder DuckDuckGo sind Programme, die dabei helfen, Informationen im Internet zu finden. In den Suchergebnissen werden Links auf Internetseiten basierend auf Algorithmen angezeigt, auf denen sich die Informationen befinden (könnten). Die Informationen werden anhand von Schlagwörtern gesucht. Antworten müssen Sie selbst finden. Die Informationen sind aktuell. Direkt ausformulierte Antworten werden nicht gegeben.

KI-Chatbots zeigen Informationen an und formulieren eine konkrete Antwort auf eine Frage, basierend auf dem Wissen, was die KI gelernt hat. Es liest sich wie ein Gespräch. Außerdem können auch kreative Aufgaben (Verfassen von Texten, Erstellen von Grafiken) erledigt werden, was über die Funktion einer Suchmaschine hinausgeht.

Fazit: Chatbots sind eher eine Weiterentwicklung oder Ergänzung zur Suchmaschine – mit einem Fokus auf direkte, verständliche Antworten und Mitdenken. Zum Teil werden sie auch schon verknüpft. Ein prominentes Beispiel ist Google mit dem KI-Chatbot Gemini, der bereits ausformulierte Zusammenfassungen anzeigt. Wenn Sie dies nicht möchten, können Sie die KI-Funktion auch umgehen, indem Sie hinter die Suchanfrage „-ai“ setzen.

Wie aktuell sind die Antworten der Chatbots?

Chatbots wie ChatGPT oder Microsoft Copilot werden kontinuierlich aktualisiert. Sie greifen auf vorab trainiertes Wissen, aber auch auf aktuelle Informationen per Websuche zurück.

Der Wissensstand ist abhängig von den zugrundeliegenden Trainingsdaten und kann sich bei den verschiedenen Modellen unterscheiden. Benötigen Sie aktuelle Informationen, sollten Sie dies konkret formulieren und die neueste, zur Verfügung stehende Version des Chatbots nutzen.

Woher stammen die Informationen der KI-Chatbots?

KI-Chatbots gewinnen ihre Informationen aus großen Mengen an Textdaten, mit denen sie während einer Trainingsphase „gefüttert" wurden. Das kann alles sein, von Büchern und Artikeln bis hin zu Websites.

Werden auch Daten von Nutzer:innen für das Training verwendet?

Große Plattformen wie Meta, TikTok, X oder LinkedIn möchten auch Daten ihrer Nutzer:innen für das Training ihrer KI-basierten Dienste nutzen. Zu diesen Daten zählen nicht nur Profildaten, wie Name, Alter und Interessen, sondern auch Beiträge, wie Posts, Fotos oder Kommentare, die von den Nutzer:innen auf den Plattformen veröffentlicht werden.

Welche Daten dürfen überhaupt verwendet werden?

Die Rechte an Texten und Bildern sind grundsätzlich durch das Urheberrecht geschützt und dürfen nur mit Erlaubnis der Urheber verwendet werden. 

Für das maschinelle Lernen gilt allerdings eine Ausnahme. Eine KI darf mit digitalen Daten aus geschützten Büchern, Artikeln oder Webtexten trainiert werden, wenn diese Daten frei zugänglich sind.

Gibt es die Möglichkeit, der Nutzung von Daten zu Trainingszwecken zu widersprechen?

Ja. Wer nicht möchte, dass die eigenen personenbezogen Daten für das Training verwendet werden, muss aktiv bei dem jeweiligen Anbieter widersprechen. Auch der Urheber kann der Verwendung seiner Werke zum Training für KI widersprechen.

Darf man urheberrechtlich geschützte Inhalte in einen KI-Chatbot eingeben?

Grundsätzlich gilt: Das Urheberrecht schützt jede Form der Vervielfältigung eines geschützten Werkes. Das Kopieren und Einfügen eines urheberrechtlich geschützten Werkes stellt also eine Urheberrechtsverletzung dar. Davon ausgenommen sind vorübergehende Vervielfältigungen. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn man eine Suchmaschinenanfrage startet.

KI-Chatbots nutzen die eingegebenen Daten in der Regel, um die Prozesse der KI zu verbessern. Die eingegebenen Daten werden also nicht nur vorübergehend vervielfältigt. 

Hinweis: Sie sollten deswegen davon absehen, urheberrechtlich geschützte Werke, beispielsweise ganze Buchinhalte, in den Chatbot einzugeben.

Verletzt man Urheberrechte, wenn man KI-generierte Inhalte verbreitet?

Das ist möglich, zum Beispiel wenn ein urheberrechtlich geschütztes Werk noch erkennbar ist. Werden bei einer Anfrage beispielsweise ganze Kapitel eines geschützten Buches ausgegeben, darf man das Ergebnis nicht frei verwerten.

Wird geprüft, ob die Informationen korrekt sind und der Wahrheit entsprechen?

Nein, die Daten werden nicht auf Richtigkeit geprüft. Die Informationen und Antworten des Chatbots können ungenau, unvollständig oder unangemessen sein. Sie stellen keine verlässliche Quelle oder professionelle Beratung dar.

KI-Modelle wie ChatGPT und Microsoft Copilot werden nach eigener Aussage mit Daten aus seriöser Berichterstattung trainiert. Je mehr seriöse Daten zu einem bestimmten Thema existieren, desto besser können die KI-Modelle später Fake News von fundierter Berichterstattung unterscheiden. Allerdings: Fake News tarnen sich häufig als seriöse Nachrichten. Chatbots können daher nicht immer eindeutig einschätzen, ob es sich bei den jeweiligen Trainingsdaten um verlässliche Informationen handelt.

Sowohl die Anbieter von Chatbots als auch die Verbraucherzentrale raten: Prüfen Sie die Informationen. Bewerten Sie die Informationen, bevor Sie diese verwenden oder weitergeben.

Tipp: Bei der Prüfung und Bewertung von Informationen helfen zum Beispiel Faktencheck-Portale. Das sind Organisationen, bei denen unabhängige Journalisten Nachrichten, Meldungen und Webseiten prüfen, hinterfragen und gegebenenfalls auch richtigstellen.

Erkennen KI-Chatbots Plagiate?

Es ist grundsätzlich möglich, dass KI ähnliche Formulierungen und Inhalte in bekannten Quellen wiedererkennt. Allerdings sind die meisten KI-Anwendungen nicht auf die Erkennung von Plagiaten trainiert und ausgelegt. Die Kernaufgaben von KI-Chatbots liegen im Verarbeiten und Generieren von Sprache. Unter Anbindung an externe Datenbanken können spezialisierte Tools Plagiate daher deutlich zuverlässiger erkennen als herkömmliche KI-Chatbots.

Sind KI-Chatbots kostenfrei?

Es gibt sowohl kostenfreie als auch kostenpflichtige Modelle von Chatbots. Um einen Chatbot auszuprobieren, brauchen Sie in der Regel weder die kostenpflichtige Version noch eine kostenpflichtige App.

Die kostenpflichtigen Versionen bieten zusätzliche Funktionen und Vorteile, wie zum Beispiel Codierungs- oder Datenanalyse-Funktionen, die für anspruchsvollere Aufgaben und professionelle Anwendungen nützlich sein können. Sie sind zudem schneller und detaillierter.

Zahlen die Nutzer:innen mit ihren Daten, wenn sie einen KI-Chatbot nutzen?

ChatGPT kann nur nach vorheriger Registrierung genutzt werden. Gespeichert werden dabei bereits Informationen zum Nutzerkonto wie Name und Kontaktdaten. Außerdem werden Ihre Eingaben gespeichert: was Sie schreiben, wie Sie formulieren, was Sie fragen, wie Sie den Dienst verwenden, welche Funktionen Sie nutzen. Sie zahlen also nicht direkt mit Ihren persönlichen Daten, wie zum Beispiel Name, Adresse oder Suchverlauf. Dennoch wird alles, was Sie nutzen und eingeben zu Trainingszwecken und zur Verbesserung der Dienste verwendet.

Wir empfehlen, keine persönlichen Daten in ChatGPT oder andere KI-Tools einzugeben.

Wie werden meine Daten geschützt? 

Seit Mai 2018 gelten in der Europäischen Union (EU) einheitliche Datenschutzregeln. Sie sind in der DSGVO verankert. Diese Regeln gelten für alle Unternehmen, die in der EU ansässig sind oder ihre Dienste dort anbieten. Das bedeutet, dass Unternehmen, die KI-Chatbots anbieten, die europäischen Regeln zum Schutz der personenbezogenen Daten beachten und die Sicherheit und Vertraulichkeit von Kundendaten gewährleisten müssen. 

Sie können selbstständig in Erfahrung bringen, welche persönlichen Daten verarbeitet werden, zu welchem Zweck dies erfolgt und wer mögliche Empfänger der Daten sind. Sie haben nach der DSGVO ein Auskunftsrecht. Mit unserem Musterbrief können Sie sich an den Datenschutzbeauftragten des Unternehmens wenden und Auskunft verlangen. 

Daneben haben Sie das Recht, Ihre Daten löschen oder berichtigen zu lassen sowie die Verarbeitung Ihrer Daten einzuschränken (Sperrung der Daten), auch wenn das Unternehmen beispielsweise in den USA sitzt.

Wie alt muss ich sein, um KI-Chatbots zu nutzen?

KI-Chatbots können alle Menschen über 18 Jahre nutzen. Einige Chatbots, wie zum Beispiel ChatGPT und Meta, können ab 13 Jahren verwendet werden. Sofern Nutzer:innen noch nicht 18 Jahre alt sind, benötigen sie nach den Nutzungsbedingungen die Erlaubnis der Erziehungsberechtigten. Eine Altersverifikation findet in der Regel aber nicht statt.

Wie erkenne ich KI-generierte Inhalte?

Aktuell gibt es keine grundsätzliche Pflicht, KI-generierte Inhalte zu kennzeichnen. Bei Werbung besteht etwa eine Kennzeichnungspflicht, wenn die KI-Inhalte Verbraucherinnen und Verbraucher täuschen können.

Ab August 2026 gelten jedoch weitere Pflichten, welche sich aus dem AI-Act der EU ergeben. Darin steht, dass Nutzer:innen klar erkennbar machen müssen, wenn sie KI-generierte Inhalte veröffentlichen. Das betrifft besonders Deepfakes, KI-generierte Audio-/Video-Inhalte, Texte, die zum Beispiel in manipulativen oder politischen Kontexten stehen.

Im AI-Act ist auch geregelt, dass Anbieter die Nutzer:innen informieren müssen, wenn sie KI-Systeme einsetzen, die mit Personen interagieren und mit echten Menschen verwechselt werden können (zum Beispiel bei Chatbots oder Telefon-Hotlines).

Förderlogo des Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV)

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