Veranstaltung "Migranten in der digitalen Welt als Geschäftsmodell"

Stand:
Das Internet ist aus dem Alltag der Verbraucherinnen und Verbraucher mit Migrationshintergrund nicht mehr wegzudenken.

Häufig kämpfen sie mit umständlich formulierten Verträgen, unübersichtlichen Geschäftsbedingungen und Datenschutzerklärungen oder können einen unseriösen Anbieter nicht von einem seriösen unterscheiden. Aufgrund sprachlicher Unsicherheiten und geringer Rechtskenntnisse sind sie außerdem besonders gefährdet, bei Verträgen zu Telekommunikation oder Online-Einkäufen übervorteilt zu werden.

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Am 13. November 2015 fand die vierte Veranstaltung des Projekts "Migranten und Verbraucherschutz in digitalen Märkten" in der Neuen Mälzerei in Friedrichshain statt. Unter dem Leitsatz "Migranten in der digitalen Welt als Geschäftsmodell – neue Herausforderungen in der Verbraucherarbeit" diskutierten Verbraucherschützer, Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft über Verbraucheraufklärung von Migranten in der digitalen Welt.

Zunächst stellten Eva Bell, Vorstand der Verbraucherzentrale Berlin, und Projektleiterin Dr. Çiçek Bacik die Ergebnisse des seit Februar 2014 durchgeführten Projektes, vor. Anhand zweier umfangreicher Marktchecks wurden Verstöße bei sogenannten Ethnomobilfunkanbietern festgestellt und abgemahnt, sowie eine interaktive Verbraucherplattform, das Forum DIGITALES, ins Leben gerufen. Außerdem wurde eine repräsentative Zielgruppenumfrage zu Verbraucherbeschwerden im Telekommunikationssektor erstellt. . Durch aktives Netzwerken kennen viele Multiplikatoren mittlerweile das Projekt.

Die Projektergebnisse sowie viele Verbraucherinformationen zu den Themen Mobilfunkverträge, Internet und Datenschutz wurden ins Türkische und Russische übersetzt und stehen auf der Projektseite zur Verfügung.

Im Anschluss erläuterten die Referenten die neuen Technologien in digitalen Märkten und die Herausforderungen der Verbraucherarbeit bei Menschen mit Migrationshintergrund. Abschließend wurde der Einfluss der Digitalisierung auf die Einwanderungsgesellschaft sowie die damit verbundenen Schwierigkeiten und Möglichkeiten der Verbraucherschützer, Datenschützer, Migrantenorganisationen, Verwaltungen sowie der Wirtschaft diskutiert.

Lesen Sie auch den ausführlichen Bericht zur Veranstaltung.

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