Altersvorsorge mit Aktien?

Pressemitteilung vom
Zahlreiche Verbraucherinnen und Verbraucher verbinden mit Altersvorsorge zunächst einmal Rentenversicherungen. Aktien oder Aktienfonds stehen viele mit einem flauen Gefühl gegenüber und sind skeptisch, was Aktienfonds als Altersvorsorge anbetrifft.
Stapel mit Euromünzen neben Taschenrechner und Kugelschreiber

Gerade in letzter Zeit werden es jedoch immer mehr Verbraucher, die eine so positive Erwartung an Aktienfonds und ETFs haben, dass es zu großen Enttäuschungen kommen kann.

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Breitstreuende Aktienfonds als sinnvoller Teil der Altersvorsorge
Langfristig angespart sind und bleiben breitstreuende Aktienfonds ein sehr sinnvoller Teil der Altersvorsorge. Über Jahrzehnte betrachtet bergen sie ein sehr geringes Risiko. Besonders geeignet sind kostengünstige Aktienfonds, die kein aktives Management und kaum Vertriebskosten haben: ETFs. Das sind Aktienfonds, die in alle Aktien eines Aktienindex wie etwa den DAX investieren. Es gibt ETFs, die weltweit investieren, solche für den europäischen Aktienmarkt oder die aufstrebenden Volkswirtschaften und ETFs, welche die Aktien wenig nachhaltiger Unternehmen außen vorlassen.

Mit Wertschwankungen von ETFs rechnen
Eine ideale Form, um einen Aktienfondsbaustein fürs Alter aufzubauen, ist das laufende Ansparen in Form eines Fondssparplans. Damit können Verbraucher jederzeit beginnen. Die Aktienmärkte können sich durchaus kurz- oder mittelfristig schlecht entwickeln, aber mit einem neubegonnenen Aktienfondssparplan betrifft Verbraucher dies nur relativ wenig. Bevor man mit dem Aktienfondssparen beginnt, sollte man sich über eines klar sein: Selbst mit noch so breit gestreut anlegenden und kostengünstigen ETFs ist nichts daran zu ändern, dass die Aktienmärkte massiv im Wert schwanken und damit ebenso die ETFs. Auch maximal breit streuende ETFs können durchaus die Hälfte ihres Wertes einbüßen und der Wert muss sich danach auch nicht zwangsläufig gleich wieder erholen. Es kann durchaus lange Durststrecken am Aktienmarkt geben. Dies stellt den Aktienanteil an der Altersvorsorge in keiner Weise in Frage, es ist aber wichtig, darauf gefasst und vorbereitet zu sein.

Aktienanteil der Altersvorsorge individuell bestimmen
„Der Aktienanteil Ihrer Altersvorsorge sollte so groß sein, wie es zu Ihnen passt“, rät Volker Schmidtke, Finanzexperte der Verbraucherzentrale Berlin. „Nehmen Sie sich die Zeit, um sich intensiver mit Aktien und Aktienfonds als Anlageform zu beschäftigen und horchen Sie dann in sich hinein: Wenn Sie sich so einschätzen, dass ein großer – wenngleich vorübergehender – Verlust Sie sehr verunsichern würde, sollte der Aktienfondsanteil kleiner sein. Verzichten Sie lieber auf potenzielle Rendite, als eine Altersvorsorge aufzubauen, mit der Sie sich nicht wohl fühlen“, so Schmidtke.

Nutzungsmöglichkeiten staatlich geförderter Altersvorsorge prüfen
Bei vielen Verbrauchern bildet die gesetzliche Rente einen „schwankungsfreien“ Grundstock der Altersvorsorge. Wer gern weitere schwankungsfreie Bausteine der Altersvorsorge hätte, für den macht oft Sinn, auch die staatlich geförderte Altersvorsorge wie Betriebsrente oder Riester zu nutzen. Wichtig dabei: Sie sollten möglichst kostengünstig sein. Die staatliche Förderung kann in der jetzigen Niedrigstzins-Zeit eine Ersatz-Verzinsung bieten. Trotz Förderung wird die Rendite dieser Bausteine in der langfristigen Gesamtschau sehr wahrscheinlich geringer sein als die von Aktien-ETFs.

Grundsätzlich gilt: „Wer sich für einen bestimmten Aktienfondsanteil an der Altersvorsorge und einen Zeitplan für seinen Aufbau, Verbleib und Wiederabbau entschieden hat, sollte unabhängig von der Aktienmarkt- und Wirtschaftslage dabeibleiben. Das spart Zeit und Nerven und verschafft eine gute Altersvorsorge“, so Volker Schmidtke.

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.
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