Geldinstitute setzen Kunden mit Negativzinsen unter Druck

Pressemitteilung vom
Verbraucherzentrale Berlin rät bei Angeboten der Banken und Sparkassen zur Skepsis
Stapel mit Euromünzen neben Taschenrechner und Kugelschreiber

Immer mehr Banken und Sparkassen in Deutschland verlangen von ihren Kundinnen und Kunden Verwahrentgelte für Guthaben auf den Giro-, Tagesgeld- und Festgeldkonten. Wer eine entsprechende Vereinbarung nicht akzeptiert, dem droht die Kündigung. Zugleich bieten sie ihren Kunden Alternativen an, damit kein Verwahrentgelt fällig wird.

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„Die angebotenen Produkte sind aber oft nicht bedarfsgerecht, zu unflexibel und überdies vielfach mit weitaus höheren Risiken verbunden als die bisher sicheren Einlagen“, so Volker Schmidtke von der Verbraucherzentrale Berlin. „Gerade für ältere Menschen, die auf flexible Verfügbarkeit angewiesen sind, kann das zum Problem werden.“ Betroffenen komme die Anlageempfehlung mitunter teuer zu stehen.

Vorsicht Provisionsfalle
„Die Geldinstitute nutzen die Drohkulisse Verwahrentgelt und jüngst auch die hohe Inflationsrate, um den Ratsuchenden Anlageprodukte wie zum Beispiel private Rentenversicherungen zu verkaufen, für die sie hohe Provisionen erhalten“, weiß Schmidtke. Auch für Investmentfonds kassieren die Geldinstitute Ausgabeaufschläge und jährliche Bestandsprovisionen. Wer Negativzinsen ausweichen möchte, landet so schnell in Produkten mit zu hohen Kosten. Ob die Geldinstitute Verwahrentgelte überhaupt verlangen dürfen, ist gerichtlich noch umstritten. „Sagen Sie dem Bankberater, dass Sie sich die Zeit nehmen werden, den Anlagevorschlag zu prüfen“, rät Schmidtke.

Verbraucherzentralen helfen
Die Verbraucherzentrale Berlin unterstützt die Anlageentscheidung von Verbrauchern mit unabhängigem Rat, kostenfreien Web-Seminaren und Informationen auf ihrer Internetseite.
Die Verbraucherzentrale Berlin bietet zudem am 11.04. von 17:00 bis 19:30 Uhr und am 25.04. von 14:00 bis 17:00 Uhr eine Experten-Hotline zum Thema Negativzinsen und Möglichkeiten zu deren Vermeidung an. Verbraucher können sich unter 030 214 85-190 zum Ortstarif informieren.

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.
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