Wie groß ist der Rebound-Effekt?
Der Umfang des Rebound-Effekts wird unterschiedlich beziffert. Er hängt stark von der zugrundeliegenden Methodik ab. Das Umweltbundesamt schätzt, dass der direkte Rebound-Effekt beim Heizen bis zu 30 Prozent betragen kann und bei der Beleuchtung bei 20 Prozent liegt. Werden indirekte Rebound-Effekte miteinbezogen, wird ein noch größerer Anteil der Einsparungen aufgezehrt. Siri Lena Tholander, Projektkoordinatorin der Energieberatung bei der Verbraucherzentrale Berlin, erklärt den Rebound-Effekt am Beispiel einer Heizung:
Belaufen sich die jährlichen Heizkosten einer alten Ölheizung auf 12,30 Euro pro Quadratmeter, liegen die Kosten bei gleichem Heizverhalten mit Holz-Pellets bei 8,00 Euro. Die Heizkosten könnten mit einer Holz-Pellet-Heizung theoretisch um ein gutes Drittel reduziert werden. Erhöhen Sie bei der neuen Pelletheizung die Raumtemperatur jedoch von 20 auf 24°C, da der Brennstoff ja nun viel günstiger ist, greift der Rebound-Effekt. Der Verbrauch steigt damit um fast 25 Prozent.
Im Bereich Verkehr werden etwa 20 Prozent der durch effizientere Technik erreichten Einsparungen durch den Rebound-Effekt kompensiert. Hier äußert er sich in größeren Fahrzeugen und mehr Strecken, die mit dem Auto zurückgelegt werden.
Verschiedene Studien gehen davon aus, dass die Nutzbarkeit von theoretischen Energiekennwerten zur Vorhersage von Energieverbrauch und CO2-Einsparung überschätzt wird, während das Potenzial des Nutzerverhaltens beim Energie- und Ressourcensparen deutlich höher ausfällt als bisher angenommen.
Wie kann man dem Rebound-Effekt begegnen?
Um Rebound zu vermeiden, ist es wichtig, auf das eigene Verhalten zu achten. Neue Technologien sparen nur Energie ein, wenn Sie diese mindestens genauso sparsam einsetzen wie den Vorgänger.
Folgenden Tipps helfen Ihnen dabei:
- Stellen Sie die Raumtemperatur individuell ein. Wenn Sie das Zimmer länger nicht nutzen, drehen Sie das Thermostat herunter.
- Prüfen Sie, ob Sie die Temperatur generell oder in einzelnen Räumen reduzieren können. Als optimale Innentemperatur gelten 20 Grad Celsius. Jedes weitere Grad erhöht die Heizkosten um etwa sechs Prozent.
- Schalten Sie Geräte aus, statt sie im Stand-by-Modus laufen zu lassen. Mit einem Klick auf der ausschaltbaren Steckerleiste entfernen Sie gleich mehrere Geräte vom Strom.
- Tauen Sie regelmäßig ältere Kühl- und Gefrierschränke ab. Neue Geräte machen das häufig schon automatisiert.
- Nutzen Sie Sparprogramme beim Wäschewaschen und beim Geschirrspüler.