Zu schade für die Schublade
Für die Umwelt ist es stets am besten, wenn Ihr Altgerät noch weiterverwendet oder wiederverwertet wird. So können tonnenweise wertvolle Rohstoffe eingespart und die Umweltschäden beim Abbau verringert werden. Technikfreaks oder spezialisierte Unternehmen nutzen noch verwendbare Teile und sind bereit dafür zu zahlen. Der Vorteil für Sie: Selbst ein irreparables Handy kann noch gutes Geld bringen. Nutzen können Sie beispielsweise gängige Handelsplattformen wie Ebay, Amazon oder hood.de.
Auch einige Mobilfunkunternehmen bieten an, alte Geräte zu kaufen. Die gebotenen Preise sind unterschiedlich. Aber Achtung: Manche Anbieter stellen ausschließlich Gutscheine für eigene Shops aus.
Sie können das Handy auch spenden. Viele Organisationen wie der Naturschutzbund Deutschland (NABU) oder die Deutsche Umwelthilfe sammeln ausrangierte Geräte. Schadstoffe, die Umwelt und Gesundheit gefährden, werden dabei fachgerecht entsorgt. Wichtige Rohstoffe wie Gold, Silber, Kupfer können wiedergewonnen werden. Die Erlöse kommen sozialen oder Umweltprojekten zu Gute. Sammelpunkte in Ihrer Nähe oder per Post können Sie online ausfindig machen. Alternativ können Sie Ihr Altgerät auch beim kommunalen Wertstoff- oder Recyclinghof abgeben.
- Entnehmen Sie die Sim-Karte und die Speicherkarte.
- Löschen Sie auf jeden Fall Ihre persönlichen Daten, bevor Sie ihr Handy weggeben. Oft geht dies über die Funktion "Auf Werkeinstellungen zurücksetzen".
- Auch nach dem Zurücksetzen auf Werkeinstellungen können Daten wiederhergestellt werden. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) empfiehlt deshalb bei funktionierenden Smartphones, nach einem Werkreset ein nichtssagendes Video z.B. von einer weißen Wand aufzunehmen, bis der Speicher voll ist. Anschließend können Sie Ihr Gerät erneut auf Werkeinstellung zurücksetzen und abgeben.
- Eine Entsorgung über den Hausmüll ist nicht zulässig.
Auch für Handys gilt: Vorsorge (und Pflege) sind besser als Nachsorge
Schon einige einfache Vorkehrungen reichen aus, damit Ihr Gerät lange ansehnlich und einsatzbereit bleibt. Auch bei einem Weiterverkauf erzielen Sie mit einem gepflegten Handy einen höheren Preis.
- Schutzhüllen helfen, das Handy vor Schaden zu bewahren. Ergänzend können Display-Folien vor Kratzern und Beschädigungen schützen.
- Handys vertragen extreme Temperaturen sehr schlecht. Vermeiden Sie daher nach Möglichkeit sowohl Kälte als auch Hitze und starke Sonneneinstrahlung oder Temperaturschocks.
- Am günstigsten für moderne Lithium-Ionen-Akkus ist eine Aufladung zwischen 20 und 80 Prozent. Laden Sie den Akku daher nicht zu voll und entladen ihn andererseits möglichst auch nicht ganz.
- Installieren Sie konsequent Software-Updates, um Sicherheitslücken ihres Mobiltelefons zu schließen.
Ihr Kauf stellt die Weichen
Schon beim Kauf eines neuen Smartphones können Sie dafür sorgen, dass Gesundheit und Umwelt besser geschützt werden. Optimal ist, falls möglich ein gebrauchtes Gerät zu kaufen und weiter zu nutzen. Dafür werden keine neuen Rohstoffe verbraucht. Entscheidend ist, dass das Gerät möglichst lange genutzt wird, von Ihnen selbst oder über eine Zweitnutzung. Eine gute Orientierung bieten Ihnen die Kriterien des Blauen Engel, als Kurzfassung in der Einkaufs-Checkliste von Ecotopten.
- Damit Sie das neue Mobiltelefon möglichst lange nutzen können, ist es wichtig, dass Software-Updates für das Betriebssystem möglich sind, die Speicherkapazität nachträglich aufgerüstet werden kann, dass Akkus austauschbar sind.
- Bevorzugen Sie ein Gerät mit geringer elektromagnetischer Strahlenbelastung. Sie erkennen sie an einem niedrigen SAR-Wert (Spezifische Absorptionsrate; sie misst die absorbierte Strahlenleistung im Gewebe). Beim Bundesamt für Strahlenschutz finden Sie aktuelle Werte für einzelne Modelle und Tipps, wie Sie beim Telefonieren die Strahlenbelastung niedrig halten.
- Bei den Arbeitsbedingungen sollen die Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) eingehalten werden.
- Bisher gibt es nur zwei Anbieter, die sich um hohe Umwelt- und Sozialstandarts bei der Produktion bemühen: Fairphone und Shiftphone. Und auch diese Anbieter sind nicht zu 100 Prozent umwelt- und sozialverträglich. Aber immerhin: Erste Schritte sind getan.