Die Zahlungsbereitschaft ist durchaus da: Schon frühere Umfragen haben gezeigt, dass die Mehrheit der Deutschen für mehr Tierschutz durchaus höhere Preise zahlen würde.
Werbung vermittelt ein falsches Bild
In unserer aktuellen Umfrage wird vor allem eines deutlich: Der Handel nutzt bewusst viele verschiedene Werbebotschaften und Verpackungsgestaltungen, um die wahre Tierhaltung zu verschleiern. Es macht deshalb bei den von uns gewählten Beispielen kaum einen Unterschied, wie viel Tierschutz tatsächlich dahinter steckt: Etwa die Hälfte der Befragten glaubt den Werbebotschaften, die andere Hälfte misstraut ihnen.
Tatsächlich können Verbraucher beim Einkauf selbst ja gar nicht überprüfen, wie die Haltungsbedingungen von Schlachttieren waren und ob die Fleischprodukte in dieser Hinsicht ihre Erwartungen erfüllen. Sie sind deshalb auf glaubwürdige Informationen angewiesen.
Bei Fleischprodukten unter dem Slogan "Herzenssache Geflügel…aus artgerechterer Haltung. Initiative Tierwohl" (Netto Marken-Discount) erwarten z.B. 51 Prozent der Befragten, dass diese aus artgerechter Tierhaltung stammen. Dabei steckt nicht viel dahinter: Klare Kriterien werden von Netto nicht genannt. Es wird Fleisch beworben, das nur minimal mehr als die gesetzlichen Mindestanforderungen erfüllt.
Bei einer Werbung mit "Für mehr Tierwohl" (Kaufland) sieht das Ergebnis ähnlich aus – auch hier erwarten 58 Prozent der Befragten, dass mehr als der Mindeststandard dahinter steckt. In diesem Fall geht es um tatsächlich tiergerechter erzeugte Produkte.