Lieber Methyltetrahydrofolat (5-MTHF) in der (Vor-)Schwangerschaft?

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Wir planen aktuell, ein Kind zu bekommen. Ich weiß, dass ich schon im Vorfeld Folsäure als Nahrungsergänzungsmittel nehmen soll. Ist 5-Methyltetrahydrofolat (5-MTHF) besser geeignet als andere Folsäure?
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Frage:

Wir planen aktuell, ein Kind zu bekommen. Ich weiß, dass ich schon im Vorfeld Folsäure als Nahrungsergänzungsmittel nehmen soll. Ist 5-Methyltetrahydrofolat (5-MTHF) besser geeignet als andere Folsäure?

Antwort:

Zunächst einmal Kompliment, dass Sie so gut informiert sind. Ja, es ist wirklich wichtig, rechtzeitig vor der Schwangerschaft zusätzliche Folsäure und ggf. auch Jod als Nahrungsergänzung zu nehmen. Welche Folsäure Sie nehmen, ist dabei unerheblich, Hauptsache die empfohlene Menge von 400 Mikrogramm Folatäquivalenten pro Tag ist enthalten.

Bei 5-MTHF, auch bezeichnet als "(6S)-5-Methyltetrahydrofolsäure, Glucosaminsalz" oder "5MTHF-Glucosamin“), handelt es sich um eine neuartige Folsäureverbindung, die erst 2015 für Nahrungsergänzungsmittel zugelassen wurde. Sowohl 5-MTHF als auch Calcium-Methylfolat sind schneller, aber nicht unbedingt besser bioverfügbar, weil sie bereits "aktiviert" sind, ein Umwandlungsprozess im Körper schon vorweggenommen wurde. Das soll vor allem für Menschen mit einer bestimmten Genvariante, dem MTHFR-Polymorphismus besser sein, weil dort die Umwandlungsfähigkeit um bis zu 25 Prozent reduziert ist.

Alle Folsäure-Formen führen zu einem Anstieg der Folsäurekonzentration im Körper. Das ist in den empfohlenen Mengen an Folatäquivalenten berücksichtigt. Für die Methylfolate gibt es daher einen Umrechnungsfaktor. Sie als Nutzerin müssen sich darum nicht kümmern, für Sie ist nur die Mengenangabe Folatäquivalente auf der Verpackung relevant.

Manche Kinderwunschzentren empfehlen ganz explizit Metafolin®. Hierbei handelt es sich um Calcium L-Methylfolat eines bestimmten Herstellers.

Der zugelassene Health Claim "Die ergänzende Aufnahme von Folsäure erhöht bei Schwangeren den Folatspiegel. Ein niedriger Folatspiegel ist bei Schwangeren ein Risikofaktor für die Entstehung von Neuralrohrdefekten beim heranwachsenden Fötus" darf aber für alle Nahrungsergänzungsmittel verwendet werden, die mindestens 400 Mikrogramm Folsäure je Tagesdosis enthalten – unabhängig von der Folat-Verbindung. Außerdem ist ein Hinweis vorgeschrieben, dass Frauen im gebärfähigen Alter die Zielgruppe sind und dass sich die positive Wirkung bei einer ergänzenden Aufnahme von 400 Mikrogramm Folsäure täglich über einen Zeitraum von mindestens einem Monat vor und bis zu drei Monaten nach der Empfängnis einstellt.

Die meisten Nahrungsergänzungsmittel für Schwangere, die diesen Claim nutzen, enthalten herkömmliche Folsäureverbindungen (Pteroylmonoglutaminsäure, Calcium-L-methylfolat). Das hat vielleicht etwas damit zu tun, dass die genauen Auswirkungen von 5-MTHF auf den Folatstatus im Blut in der Schwangerschaft noch nicht ausreichend erforscht sind.

Fazit: Alle Folsäure-Präparate sind wirksam und im Normalfall mit 400 Mikrogramm Folsäureäquivalente pro Tag ausreichend hoch dosiert. Wenn erst mit Beginn der Schwangerschaft supplementiert wird, werden 800 Mikrogramm am Tag empfohlen. Ist es in der Familie zuvor schon zu Fehlbildungen gekommen ist, entscheiden die Gynäkolog:innen wie hoch die tägliche Dosis sein soll. Und dann werden in der Regel Medikamente eingesetzt.


Quellen:

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