Dürfen die das?

Pressemitteilung vom
Neuer Podcast der Verbraucherzentrale Berlin gestartet
Logo des Podcasts "dürfen die das?" neben Illustration eines Smartphones, in dessen Kameraline ein Kopfhörer zu sehen ist.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Zentrale Themen unseriöse Online-Werbung und Influencer*innen
  • Ab 22. Juli immer dienstags und freitags
  • In allen gängigen Podcast-Apps verfügbar
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Die erste Staffel des neuen Formats dürfen die das? sucht Antworten auf die Frage, warum wir Werbeversprechen und Persönlichkeiten, denen wir online begegnen, unser Vertrauen schenken – sehr oft zum Nachteil für unsere Gelbeutel und die Gesundheit.

„Angefangen hat es mit einem Fake-Gewinnspiel bei YouTube, auf das ich Ende letzten Jahres fast hereingefallen wäre“, erzählt Patrick Lohmeier, der den Podcast im Rahmen eines vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) geförderten Projekts produziert. „Der Gewinn schien einfach passgenau auf meine Bedürfnisse zugeschnitten zu sein. Die Anzeige und dazugehörige Homepage waren höchst professionell gestaltet. Der Herausgeber, eine bekannte Discounterkette, vermittelte Authentizität und Seriosität. Hätte ich nicht rechtzeitig in der Adresszeile des Browsers gesehen, dass ich gar nicht auf der offiziellen Webseite des Anbieters unterwegs bin, wären meine persönlichen Daten wer weiß wo im Netz gelandet. Möglicherweise bei Datendieben“, so Lohmeier.

Der Deepfake-Promi empfiehlt

Das Internet ist der weltweit bedeutendste Handelsplatz. Nirgends sonst findet man mehr Menschen, denen man etwas verkaufen kann. Diese Erkenntnis ist auch an unseriösen oder gar betrügerischen Anbietern nicht vorbeigezogen. „Diese typischen Fake-Gewinnspiele funktionieren bei der Generation 40 bis 60 toll“, so Andre Wolf vom Faktencheck-Netzwerk mimikama.org in dürfen die das? „Und warum? Weil wir das alle noch von früher kennen. Dass jemand echt lügt und sagt ‚Ne, da gibt’s nichts. Ich zock’ dich einfach nur ab‘, das ist in vielen Köpfen gar nicht angekommen.“

Und im Zuge der längst allgegenwärtigen Verfügbarkeit von KI-Software, mit der sich innerhalb von Minuten Bilder, Stimmen und Videos erzeugen lassen, sind Fake-Angebote mit missbräuchlich genutzten Markennamen und prominenten Gesichtern ein zunehmend großes Risiko für Konsument*innen im Netz. Denn diese sehen immer besser und glaubwürdiger aus. „Das ist schon gut gemacht“ ist ein Satz, der im Podcast häufiger fällt.

Nicht nur mit Betrug lässt sich im Netz viel Geld machen

Ein kaum minder großes Verbraucherrisiko stellen digitale Werbebotschaften dar, die zwar nicht gesetzeswidrig sind, unsere Gesundheit und unseren Kontostand aber langfristig schädigen. Diese kommen häufig von Gaming- und Lifestyle-Influencer*innen, die in sozialen Netzwerken lautstark Energydrinks, Fast Food und Süßigkeiten anpreisen. „Und wenn das dann auch noch beworben wird, obwohl man weiß, dass man ein recht junges Zielpublikum anspricht, finde ich das höchst problematisch und moralisch fragwürdig“, kommentiert Luise Molling von foodwatch e. V. solche Junkfluencer im Podcast.

Unterhaltsam informiert statt Frontalunterricht

„Meist sind wir bei der Verbraucherzentrale Berlin und bundesweit dann gefragt, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist. Sprich: Eine Verbraucherin oder ein Verbraucher ist bereits auf ein Werbeversprechen hereingefallen und sitzt nun auf dem Schaden. Unser Wunsch mit dem Podcast ist es, mit spannenden Geschichten aus unserer täglichen Arbeit für das Thema zu sensibilisieren, so dass es gar nicht so weit kommt“, so Patrick Lohmeier.

Weitere Informationen

dürfen die das? ist ein Podcast der Verbraucherzentrale Berlin e. V., gefördert durch das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV). Die erste Folge „Dr. med. von und zu Fake“ ist Teil einer Staffel mit insgesamt sechs Episoden zum Thema Online-Werbung und Influencer*innen und erscheint am 22. Juli 2025. Kommende Folgen erscheinen immer freitags und dienstags bis zum 8. August 2025.

Der Podcast ist werbefrei und kostenlos in allen gängigen Podcast-Apps (z. B. Spotify, Apple Podcasts, Deezer, u.a.) verfügbar. Alle Folgen finden sich auch auf Verbraucherzentrale-berlin.de.

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.
Förderlogo des Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV)
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