Vor- und Nachteile verschiedener Dunstabzüge
Welche Art des Dunstabzugs für Sie in Frage kommt, hängt im Wesentlichen von Ihren persönlichen Auswahlkriterien und den baulichen Gegebenheiten Ihrer Küche ab.
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Sie denken über den Kauf einer Dunstabzugshaube nach? Wir geben Ihnen Tipps zum Kauf und zur Nutzung.
Das Wichtigste in Kürze:
Kochen Sie häufig und möchten Sie Fettablagerungen und Gerüche vermeiden? Dann macht eine Dunstabzugshaube durchaus Sinn. Denn diese Küchengeräte saugen Luft an und scheiden Fett und Gerüche aus der Luft ab, die beim Kochen und Braten entstehen. Dadurch verhindern sie, dass sich Fett und Kondenswasser auf Möbeln und Wänden ablagern. Für das Ansaugen des Küchendunstes und für die Beleuchtung benötigen sie allerdings Strom. Und im Stromverbrauch unterscheiden sich die einzelnen Dunstabzüge erheblich. Wir sagen Ihnen, woran Sie ein möglichst stromsparendes und effizientes Modell erkennen.
Einen Hinweis auf den Stromverbrauch liefert das EU-Energielabel. Es teilt Elektrogeräte in farblich markierte Energieeffizienzklassen ein: Grün zeigt dabei sparsame Geräte an. Die Energieeffizienzklassen von Dunstabzugshauben liegen zwischen A+++ = niedriger Verbrauch und D = hoher Verbrauch. Bisher gibt es aber keine A+++-Hauben.
Bei den Stromverbräuchen gibt es erhebliche Unterschiede. Auch wenn Dunstabzugshauben nicht zu den großen Stromfressern zählen, lohnt es sich, auf deren Stromverbrauch und damit auf die Stromkosten zu achten. Die Angaben auf dem Energieeffizienzlabel gehen davon aus, dass die Haube 1 Stunde pro Tag in Betrieb ist und Sie ihr Licht 2 Stunden nutzen. Besonders sparsame Hauben verbrauchen weniger als 20 kWh im Jahr. Das verursacht Stromkosten von gerade einmal 5,20 € im Jahr (bei einem Strompreis von 26 Cent pro Kilowattstunde). Dunsthauben mit der Energieeffizienzklasse C kommen auf 3-mal so hohe Werte.
Neben dem Energieverbrauch sind vor allem die Dunstabsaugung und der Fettabscheidegrad wichtig. Achten Sie hier auf besonders gute Bewertungen auf dem Label. Die Effizienz der Dunstabsaugung und der Beleuchtung sowie der Fettabscheidegrad sind auf einer Skala von A bis G angezeigt.
Auch die Geräuschentwicklung spielt eine wichtige Rolle. Sie ist auf dem Label in Dezibel (dB) angegeben. Gemessen wird die höchste Stufe. Je niedriger der Dezibel-Wert ist, desto leiser arbeitet das Gerät.
Je nach Betriebsart lässt sich zwischen Umluft- und Ablufthauben unterscheiden. Umlufthauben sind etwas lauter als Ablufthauben. Das Umweltbundesamt empfiehlt für Ablufthauben maximal 62 Dezibel und für Umlufthauben maximal 67 Dezibel. Dies entspricht der Lautstärke eines lauten Gesprächs oder eines vorbeifahrenden Autos. Im Handel sind bereits Geräte mit deutlich niedrigeren Werten zwischen 55 und 60 Dezibel zu finden.
Bevor Sie einen Dunstabzug kaufen, sollten Sie sich auch über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Betriebsarten informieren. Schließlich trägt auch das Design dazu bei, wie sich eine Dunstabzugshaube in Ihre Küche oder Ihre Kochinsel einfügt. Vielleicht möchten Sie beim Kochen ja Kopffreiheit genießen? Oder den Abzug in den Herd bzw. das Kochfeld integriert haben?
Weitere Tipps zum Kauf einer Dunstabzugshaube finden Sie bei Produkttests, zum Beispiel von der Stiftung Warentest oder auch bei ecotopten.
Welche Art des Dunstabzugs für Sie in Frage kommt, hängt im Wesentlichen von Ihren persönlichen Auswahlkriterien und den baulichen Gegebenheiten Ihrer Küche ab.
Am häufigsten zu kaufen sind Ablufthauben. Sie leiten die Luft aus der Küche über eine Leitung in der Wand direkt ins Freie. Ihr Vorteil: Im Gegensatz zu Umlufthauben führen sie Feuchtigkeit und Gerüche tatsächlich ab und sorgen so für eine bessere Hygiene.
Dafür ist ihr Einbau aufwändiger. Ein weiterer Nachteil ist, dass Ablufthauben wegen des Wanddurchbruchs den Verlust von Heizwärme verursachen. Dies kann sich vor allem bei Niedrigenergie- und Passivhäusern negativ auswirken, denn es entsteht eine zusätzliche undichte Stelle in der Gebäudehülle. Zudem kann es passieren, dass sich Nachbarn durch die Lärmentwicklung der Abluftleitung gestört fühlen.
Viele Ablufthauben können für den Umluftbetrieb umgerüstet werden. Dann empfiehlt es sich, einen Geruchsfilter einbauen zu lassen.
Umlufthauben leiten die über dem Herd angesaugte Luft durch einen Fettfilter und einen Geruchsfilter. Anschließend blasen sie die gefilterte Luft wieder zurück in die Küche (Kreislaufsystem). Ein Vorteil von Umlufthauben ist der geringe Installationsaufwand. Sie lassen sich überall in der Küche und ohne Mauerdurchbruch einbauen. Zudem leiten sie keine Raumwärme nach außen.
Ein Nachteil von Umlufthauben ist, dass Sie den Aktivkohlefilter regelmäßig wechseln müssen. Dadurch entstehen zusätzliche Kosten.
Bei einer Umlufthaube schadet es nicht, ab und zu auch einmal das Fenster aufzumachen. Dann können Wasserdampf und Gerüche noch schneller verschwinden.
Ziemlich neu auf dem Markt sind Herde mit integriertem Dunstabzug (auch "Muldenlüfter", "Tischlüfter" oder "Downdraft-Dunstabzug" genannt). Hier ist die Abzugstechnik in das Kochfeld eingebaut und die Kochschwaden werden nach unten abgesaugt. Diese Absaugsysteme sind nicht nur schwer zu reinigen, sondern auch nicht so einfach einzubauen, da die Technik unter dem Kochfeld untergebracht werden muss.
Ein nachträglicher Einbau in eine vorhandene Küche ist sehr schwierig. Zudem sollten Sie über einem solchen System keine Hängeschränke anbringen, da aufsteigende Feuchtigkeit diese stark angreift. Außerdem müssen Sie einen höheren Wartungsaufwand der Abluftfilter einkalkulieren. Sie sollten nur niedrige Töpfe und Pfannen benutzen, um eine effiziente Absaugung nicht zu behindern.
Bei Ablufthauben müssen Sie den bestmöglichen Weg ermitteln, um die Abluftleitung und eine geeignete Zuluftführung zu verlegen. Achten Sie zudem auf den Einbau von isolierten und luftdichten Mauerkästen. Diese öffnen nur dann, wenn die Dunstabzugshaube angeschaltet ist. So lassen sich Wärmeverluste minimieren.
Wichtig: Ablufthauben befördern Luft aus dem Raum nach draußen, dadurch entsteht im Gebäude ein Unterdruck. Nutzen Sie gleichzeitig eine Gastherme oder einen Kamin in diesem Raum, kann es lebensbedrohlich werden, wenn nicht gleichzeitig genügend Frischluft nachströmt. Denn durch den Unterdruck können giftige Gase zum Beispiel aus dem Kamin in den Raum gelangen. Daher muss der Schornsteinfeger vorher die Ablufthaube genehmigen, wenn raumluftabhängige Anlagen wie Gasheizungen oder bestimmte Kamine installiert sind. Damit genügend Luft kontrolliert nachströmen kann, müssen Sie für Zuluftöffnungen sorgen, z.B. durch ein geöffnetes Fenster. Aus diesen Gründen sollten Sie sich schon bei der Planung immer von Ihrem Schornsteinfeger beraten lassen, wenn Sie neben der Ablufthaube eine Feuerstätte in dem Raum betreiben wollen. Beim Umluftbetrieb ist dies nicht notwendig.
Planung und Einbau von Ablufthauben gehören in die Hände von Fachleuten.