Phosphor

Stand:
Laut Orthopäden soll ich Phosphor als Nahrungsergänzungsmittel nehmen. Wieso finde ich es weder in Drogerien noch in Apotheken?
Off

Frage

Laut Orthopäden soll ich Phosphor als Nahrungsergänzungsmittel nehmen. Wieso finde ich es weder in Drogerien noch in Apotheken?

Antwort

In Deutschland liegen keine repräsentativen Daten zur Phosphoraufnahme vor. In verschiedenen EU-Ländern liegt die geschätzte Aufnahme zwischen 1.000 und 1.767 mg/Tag und somit deutlich oberhalb der empfohlenen Zufuhr von 700 mg/Tag für Erwachsene. Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung stellt fest, dass es bei Gesunden aus ernährungsphysiologischer Sicht keinen Grund gibt, Phosphor in Form von Nahrungsergänzungsmitteln aufzunehmen. Vermutlich haben Sie deshalb kein Nahrungsergänzungsmittel mit Phosphor gefunden.

Phosphor ist einer der am weitesten verbreiteten Mineralstoffe. Reich an Phosphor sind vor allem eiweißreiche Lebensmittel wie Käse und Milchprodukte, Wurst und Fleisch. Auch Nüsse, Hülsenfrüchte, Obst und Gemüse enthalten größere Mengen Phosphat.

Hinzu kommt, dass etliche industriell hergestellte Lebensmittel phosphathaltige Zusatzstoffe enthalten, die bis zu 30 Prozent der durchschnittlichen Aufnahme von Phosphor ausmachen können. Sie erkennen sie an den E-Nummern E 338, E 339, E 340, E 341, E 343, E 450, E 451 und E 452 in der Zutatenliste. Das sind z. B. Schmelzsalze, Konservierungsstoffe oder Trennmittel. Lebensmittel mit Phosphatzusätzen sind z. B. Erfrischungsgetränke, insbesondere Cola-Getränke, aber auch Fleischerzeugnisse, Schmelzkäse, Kaffeeweißer, Milchpulver und Milchgetränke, Schlagsahne oder Sahneerzeugnisse.

Eine hohe Dosierung von Phosphatzusätzen in Lebensmitteln kann, wie Studien zeigen, unerwünschte Wirkungen haben, beispielsweise Nierenschädigungen. Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) liegt die maximale akzeptable tägliche Aufnahmemenge (ADI) für Phosphate bei 40 mg/kg Körpergewicht und Tag: für eine 60 kg schwere Person wären das 2.400 mg Phosphor.  Dieser Wert beinhaltet sowohl das natürlich in Lebensmitteln vorkommende Phosphor als auch das aus Lebensmittelzusatzstoffen und ggf. aus Nahrungsergänzungsmitteln.

Dieser Richtwert gilt für gesunde Erwachsene, jedoch nicht für Menschen mit mittlerer bis starker Einschränkung der Nierenfunktion. Säuglinge, Kleinkinder und Kinder können diesen ADI-Wert bereits bei mittleren Verzehrmengen überschreiten. Dies gilt auch für Jugendliche, die sich phosphatreich ernähren aufgrund von vielen Fertigprodukten oder Cola-Getränken.

Bei einer hohen Phosphat-Zufuhr und gleichzeitig niedriger Calcium-Aufnahme erhöht sich das Risiko für eine Knochendemineralisation, die Knochendichte nimmt ab und das Osteoporose- und Frakturrisiko steigt.

Sofern tatsächlich eine medizinische Notwendigkeit für die Einnahme von Phosphor besteht (z.B. bei einer familiären hypophosphatämischen Rachitis), dann ist nicht ein Nahrungsergänzungsmittel (= Lebensmittel) angeraten, sondern ein phosphorhaltiges ärztlich verordnetes Medikament (grünes Rezept = Selbstzahler; rosa Rezept = Kassenleistung).

Bild eines betrügerischen Briefs

Betrügerische Schreiben zu Lotto und Gewinnspielen per Post

Die Verbraucherzentralen warnen vor Mahnbriefen mit unberechtigten Forderungen verschiedener angeblicher Kanzleien. In den Schreiben werden die Empfänger:innen aufgefordert, Geld für einen Dienstleistungsvertrag zu bezahlen. Wir sagen Ihnen, wie Sie reagieren sollten.

Packung der extrascharfen Hot Chips

"Hot-Chip-Challenge": Verkehrsverbot in einzelnen Bundesländern

Social-Media-Challenges mit scharfen Lebensmitteln können böse enden. Der Hersteller hat inzwischen den Verkauf von "Hot Chips" nach Deutschland gestoppt, es liegt aber noch Ware in den Regalen. Die Verbraucherzentralen fordern, die Chips bundesweit aus dem Verkehr zu ziehen.
Junge Frau vergleicht ihre Stromrechnung mit der Anzeige an ihrer Heizungsanlage

So wehren Sie sich gegen nowenergy, voxenergie und primastrom

Haben Sie bei nowenergy, primastrom oder voxenergie einen Strom- oder Gaslieferungsvertrag zu unerwartet hohen Preisen abgeschlossen oder eine enorme Preiserhöhung erhalten? Haben die Unternehmen Ihre Kündigung oder Ihren Widerruf zurückgewiesen? Hier erfahren Sie, wie Sie sich richtig wehren.