Schock bei Stromrechnung: E.ON fordert hohe Nachzahlung

Stand:
Eine E.ON-Kundin erhält eine Aufforderung zur Nachzahlung von über 13.000 EUR. Ihr Energieverbrauch wurde jahrelang nur geschätzt und dementsprechend abgerechnet.
Off

Der Marktwächter Energie prüfte über 1.600 Heizkostenabrechnungen und nahm dabei die Kosten der Ablesedienste in den Blick. Das Ergebnis der Untersuchung zeigt, dass die Ausgaben für die Ablesedienste einen nicht unwesentlichen Bestandteil der Energiekosten für die Verbraucher ausmachen.  

„Ihr Ablesedienst kommt. Bitte ermöglichen Sie uns unbedingt den Zugang zu Ihrer Wohnung.“ Millionen Mieter finden einmal im Jahr diese Nachricht an ihrer Haustür. Doch wer zahlt den Ablesedienst eigentlich und wie hoch sind die Kosten? Verbrauchern bleibt häufig verborgen, in welchem Verhältnis die Mess- und Abrechnungskosten zu den Energiekosten stehen, da sie in den Nebenkostenabrechnungen meist nicht einzeln aufgeführt sind. 

„Die verbrauchsabhängige Abrechnung der Heiz- und Warmwasserkosten ist grundsätzlich ein geeignetes Mittel zur Energieeinsparung“ erläutert Svenja Gesemann, Projektleiterin des Marktwächter Energie. „Aus Verbrauchersicht stellt sich aber die Frage, ob die damit verbundenen Kosten wirtschaftlich sind.“ 

Das hat der Marktwächter Energie nun untersucht. Er prüfte 1.696 Heizkostenabrechnungen von Verbrauchern, die den Verbraucherzentralen zum Zwecke der Überprüfung zugesandt wurden. 1.388 davon wurden von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz zur Verfügung gestellt und in den Jahren 2008 bis 2017 abgerechnet. 308 Heizkostenabrechnungen, die zwischen 2014 und 2016 abgerechnet wurden, stellte die Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern bereit. Das Ergebnis der Untersuchung zeigt: Bei mehr als der Hälfte der untersuchten Rechnungen bezahlten die Verbraucher im Verhältnis zu ihren Heizkosten 10 Prozent und mehr für die Ablesedienstleistung, in fast jedem vierten Fall waren es sogar 15 Prozent und mehr.* Das ist möglich, weil es dem Ablesedienstmarkt in Deutschland mit seinen oligopolistischen Tendenzen an Wettbewerb mangelt. Dem Kunden wird durch eine Reihe von Strukturmerkmalen ein Anbieterwechsel erschwert.

Die verbrauchsabhängige Abrechnung der Heiz- und Warmwasserkosten wurde 1981 eingeführt, um den Energieverbrauch auf dem Wärmemarkt zu vermindern. Der Energieverbrauch im Gebäudesektor und von Privathaushalten sank seither.


*Hinweis: Um Missverständnissen vorzubeugen, haben wir diese Meldung am 18.07.2019 und am 23.07.2019 präzisiert. Die oben genannten Ergebnisse beziehen sich auf die Gesamtzahl der untersuchten Heizkostenabrechnungen. Die Untersuchung ist nicht repräsentativ für die Verbraucher in Deutschland. 

Justitia Gericht Urteil Recht

Verbraucherzentrale Bundesverband: Sammelklage gegen ExtraEnergie

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) verklagt den Anbieter ExtraEnergie. Es geht um enorme Preiserhöhungen um häufig mehr als 100 Prozent. Mit der Sammelklage will der vzbv Rückzahlungen für Kund:innen erreichen. Es ist die vierte Sammelklage innerhalb weniger Wochen.
Eine person hält einen Ausweis vor einen Computer mit einer Frau mit Lupe. Daneben das Wort Warnung in einem Ausrufezeichen.

Video-Ident-Verfahren: Warnung vor Missbrauch

Mitarbeitende von betrügerischen Trading-Plattformen überreden Verbaucher:innen, an Video-Ident-Verfahren teilzunehmen. Auf dieser Basis und weiterer persönlicher Daten und Dokumente haben sie heimlich einen Kredit bei einer Bank beantragt. Wie schützen Sie sich und was können Sie tun?
Frau im bunten dicken Wollpulli sitzt mit Teetasse und Heizkostenabrechnung vor einer Heizung

Unterstützung bei hohen Heizkosten: Ihr Recht auf Sozialleistungen

Auch Menschen mit regelmäßigem Einkommen können Anspruch auf Sozialleistungen bei hohen Heizkosten haben. Die Verbraucherzentrale erklärt, worauf Sie achten sollten.