Zeit zum Aufräumen

Pressemitteilung vom
Verbraucherzentrale Berlin beteiligt sich am World Cleanup Day
Frau mit Müllbeutel beim Aufräumen eines Parks

Das Wichtigste in Kürze:

  • Deutschland hält europäischen Verpackungsmüllrekord
  • Öffentliche Räume vermüllen zunehmend
  • Verbraucherzentrale Berlin beteiligt sich an Aktion zum World Cleanup Day am 17. September

Flaschen, Tüten, Dosen, Becher, Kartons – die meisten Produkte, die wir kaufen, sind verpackt. Wir Deutschen halten mit 228 kg Verpackungsmüll pro Person und Jahr traurigerweise den europäischen Müllrekord. Unsachgemäß entsorgt belasten die Verpackungen unsere Umwelt enorm. Es ist längst überfällig, etwas gegen diese massive Verschmutzung zu tun. Dazu gehört einerseits, weniger Abfall zu produzieren und andererseits, den Müll aus der Umwelt wieder aktiv zu entfernen. Die Verbraucherzentrale Berlin lädt zum Mitmachen in der Neuköllner Hasenheide ein.

Off

Littering – teuer, ungesund und umweltschädlich

Der Begriff Littering beschreibt das Vermüllen öffentlicher Räume, indem Abfälle achtlos in der Umwelt entsorgt werden. Allein in Berlin werden jährlich ca. 48.000 Tonnen Müll durch die Berliner Stadtreinigung (BSR) von den Straßen gesammelt, wofür mehrere Millionen Euro Steuergelder eingesetzt werden. Leider kann nicht der gesamte Müll aus der Umwelt entfernt werden. Abfälle, die in oder an Flüssen entsorgt werden, treiben mit der Strömung in die Meere. Schätzungsweise 150 Millionen Tonnen Plastikmüll befinden sich in den Weltmeeren. Kunststoffabfälle zerfallen dort mit der Zeit zu mikroskopisch kleinen Teilchen, sogenanntem Mikroplastik. Umweltschützer*innen gehen davon aus, dass jeder Mensch durch verunreinigtes Trinkwasser wöchentlich Mikroplastik in der Größe einer Kreditkarte zu sich nimmt. Jedoch ist die für Mensch und Natur sichere Entsorgung von Lebensmittelverpackungen, To-Go-Bechern, Plastiktüten, Kaugummis und Zigarettenstummeln gerade in Großstädten durch nie weit entfernte Mülleimer ziemlich einfach und kann die genannten Probleme zumindest reduzieren.

Verbraucherzentrale Berlin beteiligt sich an Aktion zum World CleanUp Day

Am 17. September, dem World Cleanup Day (Weltaufräumtag), gehen Millionen Freiwillige in 180 Ländern auf die Straßen, um Müll aus der Umwelt zu entfernen und damit ein Zeichen für eine saubere Erde zu setzen. Auch in der deutschen Hauptstadt finden auf vielen öffentlichen Plätzen und in zahlreichen Parks Aufräumaktionen statt. Die Verbraucherzentrale Berlin kooperiert an diesem Tag mit der Organisation WirBERLIN, die einen berlinweiten Aktionstag organisiert und mit 12 zentralen Sammelaktionen Bürger*innen zum Aufräumen ihrer Stadt motiviert sowie darüber hinaus dazu aufruft, im eigenen Kiez Aufräumaktionen zu organisieren. Saskia Erdmann aus dem Projekt „Berlin is(s)t klimafreundlich“ appelliert: „Sie ärgern sich über ein vermülltes Berlin? Sie möchten sich für einen sauberen Kiez einsetzen? Dann kommen Sie zu einer der zahlreichen Müllsammelaktionen. Bei unserer Aktion in der Neuköllner Hasenheide erwarten Sie neben passendem Equipment auch vor der Tonne gerettete Lebensmittel und spannende Informationen zum Thema Müllvermeidung. Jede noch so kleine Tat hilft!“. Auf der Webseite des World Cleanup Days sowie der Organisation WirBERLIN können Verbraucher*innen nach einer Aktion in ihrer Nähe suchen.

Was Sie ausserdem gegen Abfall tun können

Abfälle aus der Umwelt zu entfernen, ist eine aufwändige Schadensbegrenzung. Viel nachhaltiger wäre es, diesen Müll von vornherein korrekt zu entsorgen oder bestenfalls überhaupt nicht entstehen zu lassen. Im Kreislaufwirtschaftsgesetz ist festgehalten, welcher Umgang mit Abfall am nachhaltigsten ist. Oberstes Ziel ist demnach, unnötige Verpackungen zu vermeiden. „In Berlin findet man immer häufiger auch ein unverpacktes Sortiment – hier können Sie bestimmte Lebensmittel verpackungsfrei einkaufen und in mitgebrachte Behältnisse abfüllen. Besonders Trockenware eignet sich für den Kauf mit eigener Verpackung, zum Beispiel Pasta, Gewürze, Nüsse oder Tee“, empfiehlt Erdmann. „Jede Verpackung, die vermieden wird, spart Ressourcen.“

Müllvermeidungstipps der Verbraucherzentrale Berlin

  • Probieren Sie einmal aus, lose Ware mit eigenen Behältern oder Tüten einzukaufen.
  • Bevorzugen Sie Mehrweg-Verpackungen.
  • Wenn Sie die Produkte rechtzeitig aufbrauchen, sind Großgebinde bei Verpackungen eine nachhaltigere Wahl.
  • Produkte mit Mikroplastik, zum Beispiel bestimmte Kosmetika oder Zahnpasta, sollten Sie meiden. Achten Sie auf den Hinweis „ohne Mikroplastik“.
  • Beteiligen Sie sich an Aufräumaktionen. Sie können auch selbst ein gemeinsames Clean Up in Ihrem Kiez oder Lieblingspark organisieren.
  • Unterstützen Sie Organisationen, die sich gegen Plastikmüll einsetzen.
  • Trinken Sie Leitungswasser.
  • Nehmen Sie eigenes Geschirr zum Picknick, Grillen oder für die Mittagspause mit.
  • Entsorgen Sie Verpackungen korrekt. Trennen Sie Ihren Müll sorgfältig.

Weitere Informationen

Aufräumaktionen in Ihrer Nähe finden Sie unter:

https://worldcleanupday.de/veranstaltungen/

https://wir-berlin.org/aktionstag-2022/

Veranstaltung

Wann: 17.09.2022, 12 bis 16 Uhr
Wo: Park Hasenheide, Eingang Columbiadamm, Wiese am Skatepark
Was: Informationen zu nachhaltigen Verpackungen und Recyclingfähigkeit und gemeinsame Müllsammelaktion

Web-Seminar

Viele weitere nützliche Tipps und Tricks zur Vermeidung von und den Umgang mit Abfällen gibt es im Web-Seminar „Nachhaltig Verpackt – geht denn das?“ am 04.10.2022 um 17:30 Uhr

Kostenlose Anmeldung unter: https://next.edudip.com/de/webinar/nachhaltig-verpackt-geht-denn-das/1825828

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.
Ein Gerät Healy neben dem Wort Warnung.

Healy: Keine wissenschaftliche Evidenz für Gesundheitsversprechen

Bei den Verbraucherzentralen beschweren sich immer mehr Menschen über das Produkt "Healy". Verkäufer:innen behaupten, das Medizinprodukt würde beispielsweise bei chronischen Schmerzen, Schlafstörungen oder Depressionen helfen. Die Wirksamkeit von "Healy" ist aber nicht wissenschaftlich bewiesen.
Junge Frau vergleicht ihre Stromrechnung mit der Anzeige an ihrer Heizungsanlage

Verfahren gegen Unternehmen der primaholding-Gruppe: Erste Erfolge

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat gegen die Anbieter primastrom und voxenergie wegen unzulässiger Preiserhöhungen Musterklagen eingereicht. Jetzt sind mit den beiden Anbietern erste Vergleiche gelungen. Die Verhandlungen gehen weiter, auch beim Schwesterunternehmen nowenergy.
Fokuswoche Ziele nach der Schule

Versicherungen - welche sind wichtig? Jetzt zu Online-Vortrag anmelden!

Versicherungen: Welche sind wichtig? Auslandsaufenthalt während der Berufsausbildung: Wie geht das? Hier findest du alle Infos zu den kostenlosen Online-Vorträgen.