Hitzespitzen vermeiden: Sommerlicher Wärmeschutz bei Gebäuden

Pressemitteilung vom
Mit dem Klimawandel nehmen die Wetterextreme zu und stellen neue Herausforderungen an den Hitzeschutz. Besser als Klimaanlagen, die viel Strom verbrauchen, ist ein vorausschauender Wärmeschutz, der die Hitzespitzen von vorneherein absenkt.
eine Folie wird an das Fenster angebracht
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Marie Vaubel, Projektkoordinatorin Energie von der Verbraucherzentrale Berlin, erklärt: „Dachgeschosswohnungen bieten oft eine grandiose Aussicht, im Sommer heizen sich die Räume aber leider manchmal sehr stark auf. Hier sollten Verbraucher*innen die Wärmedämmung überprüfen. Und auch wer selbst baulich nichts verändern kann, hat ein paar Möglichkeiten, sich vor hohen Temperaturen zu schützen, etwa durch helle Rollos. Außen angebrachter Sonnenschutz ist sogar noch wirksamer, also etwa Markisen, Sonnensegel, Raffstores oder Rollläden. Allerdings muss der Vermieter hier der Anbringung zustimmen.“

Sonnenschutzfolien

Einen vergleichsweise preisgünstigen Schutz bieten reflektierende Sonnenschutzfolien, die auf Fensterscheiben geklebt werden können. Zugleich sind die Folien wirksamer als etwa Rollos auf der Innenseite der Fenster, weil sie das Sonnenlicht reflektieren, bevor es den Innenraum erreicht. Allerdings verdunkeln die die Folien die Innenräume damit natürlich auch. Wer Fensterfolien selbst verkleben will, sollte die Verwendungshinweise der Herstellerfirma beachten und sich mit dem Vermieter abstimmen.

Sonnenschutz von Innen

Nicht nur Isolation von außen, sondern auch von innen angebrachte Vorrichtungen können vor Überhitzung schützen. Und zwar umso wirksamer, je besser die zum Fenster zeigende Seite das Sonnenlicht reflektiert. Die Wirksamkeit von Rollos, Plissees, Lamellen oder Faltstores ist jedoch geringer als bei außenliegendem Sonnenschutz, da nur ein Teil der in den Raum eingedrungenen Wärme wieder nach draußen reflektiert wird. Wichtig ist, dass das Material hell ist und so das Sonnenlicht reflektiert. Zugezogene dunkle Vorhänge bieten zwar einen Sicht- und Lichtschutz, aber praktisch keinen Schutz vor Hitze.

Räume kühlen

Neben den klassischen Klimaanlagen, deren Einbau und Betrieb kostspielig und energieintensiv sind, gibt es mobile Raumklimageräte. Diese verfügen über einen Abluftschlauch, der die erwärmte Luft durch ein geöffnetes oder gekipptes Fenster ins Freie leitet und können die Temperatur des Innenraums aktiv senken. Sie haben jedoch ähnliche Nachteile wie andere Klimaanlagen: Neben den Anschaffungskosten von zwischen 500 und 1.000 Euro kommen je nach Nutzung geschätzte 40 bis 140 Euro Stromkosten im Jahr dazu.

Einfacher und energiesparender sind „Luftkühler“: Sie funktionieren wie ein Ventilator und kühlen die strömende Luft zusätzlich mit der Verdunstung von Wasser in einem eingebauten Tank und Kühlakkus. Luftkühler verbrauchen erheblich weniger Strom als Klimageräte. Zu beachten ist, dass die Kühlzeit durch die Größe von Wassertank und Kühlakkus begrenzt ist. Sind diese leer, arbeitet der Luftkühler nicht mehr.

Dachgeschoss: Fenster und Dachschrägen vor Sonne schützen

Besonders heiß wird es in vielen Dachgeschossen. Für den sommerlichen Wärmeschutz im Dachgeschoss ist wesentlich, dass die Dachkonstruktion luftdicht ist. Denn Dachziegel können sich im Sommer auf bis zu 80 Grad Celsius aufheizen. Häufig existieren hier jedoch Mängel, sogar bei Dachschrägen, die schon gedämmt sind, etwa nicht abgedichtete Fugen oder undichte Rohr- und Kabeldurchführungen.

Auch die Auswahl des verwendeten Dämmstoffs hat nicht unerheblichen Einfluss. Im Sommer sind Dämmstoffe günstig, die ein hohes Wärmespeichervermögen aufweisen, insbesondere flexibles Material, das sich an Unebenheiten gut anpasst.

Bei Dachfenstern sind wirksame Maßnahmen zum Hitzeschutz insbesondere solche, die von außen angebracht werden. Dazu gehören Rollläden oder Außenrollos, aber auch Dachfenstermarkisen. Wer Dachfenster austauscht oder neu einbaut, sollte den Sonnenschutz mitberücksichtigen.

Unsere Beratungsangebote

Bei Fragen zum Wärme- und Hitzeschutz hilft die Energieberatung der Verbraucherzentrale mit ihrem umfangreichen Angebot weiter. Die Beratung findet online, telefonisch oder in einem persönlichen Gespräch statt. Unsere Fachleute informieren anbieterunabhängig und individuell. Für einkommensschwache Haushalte mit entsprechendem Nachweis sind die Beratungsangebote kostenfrei. Mehr Informationen gibt es auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de oder bundesweit kostenfrei unter 0800 809 802 400 und in unseren Vorträgen. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.

 

Über uns:

Die Energieberatung der Verbraucherzentrale bietet das größte, anbieterunabhängige Beratungsangebot zum Thema Energie in Deutschland. Seit 1978 begleitet sie private Verbraucher*innen mit derzeit 1.000 Energieberater*innen und an mehr als 900 Standorten in eine energiebewusste Zukunft. Im Jahr 2023 wurden fast 270.000 Privathaushalte zu allen Energie-Themen unabhängig und neutral beraten, beispielsweise zu Energiesparen, Wärmedämmung, moderner Heiztechnik und erneuerbaren Energien.

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.
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