Frage
Können Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein, wenn man überdurchschnittlich stark und schnell schwitzt und dadurch eventuell notwendige Mineralstoffe oder Spurenelemente mit dem Schweiß ausgeschieden werden? Wenn ja, welche Zusammenstellung ist in diesem Fall empfehlenswert?
Antwort
Schweiß besteht fast zu 99 Prozent aus Wasser. Hinzu kommt ein minimaler Salzgehalt bestehend aus Natrium sowie Chlorid und kleineren Mengen an Kalium, Calcium, Magnesium sowie weiteren Stoffen. Es werden überwiegend Natrium und Chlorid ausgeschieden, die beide in großer Menge mit der Nahrung aufgenommen werden. Die Schweißverluste bei Magnesium sind dagegen gering. Calcium wie auch Magnesium können gut über calcium- und magnesiumhaltiges Mineralwasser (mehr als 150 mg/l Calcium und mehr als 50 mg/l Magnesium) aufgenommen werden. Bei einer vielfältigen Ernährung mit vielen unterschiedlichen Gemüse- und Obstsorten ist eine Ergänzung mit Nahrungsergänzungsmitteln für gesunde Menschen nicht notwendig.
Aus dem Breitensport mit Schweißverlusten von etwa einem Liter pro Stunde ist bekannt, dass es auch zu Verlusten von Eisen, Zink und Kupfer kommen kann. Nach Ansicht des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) sollten eisenhaltige Nahrungsergänzungsmittel einen Hinweis haben, der vor einer unkontrollierten Einnahme warnt. Die Verordnung dieser Mineralstoffe sollte dem Arzt vorbehalten sein.
Um einen Flüssigkeitsverlust auszugleichen, sollte der verlorene Anteil am besten durch Trinkwasser oder Mineralwasser ausgeglichen werden. Es sind auf alle Fälle Getränke zu wählen, die keine oder wenig Energie liefern. Nicht nur im Breitensport werden hierfür auch Mischungen aus Mineralwasser (mit geringem oder hohem Gehalt an Mineralien) und Fruchtsaft (10 – 20 %) - ähnlich einer "dünnen" Apfelschorle - empfohlen. Bei schweißtreibendem Ausdauersport über zwei Stunden sowie bei Belastungen bei großer Hitze ist der Zusatz von Salz (1,5 – 1,7 Gramm pro Liter) zu den Getränken sinnvoll. Nahrungsergänzungsmittel erscheinen somit nicht notwendig.
Für die Zusammensetzung eines Nahrungsergänzungsmittels hat das BfR für Deutschland Empfehlungen für die maximale Tagesmenge einzelner Mineralstoffe erstellt. Diese Empfehlungen sind rechtlich nicht verbindlich, die Hersteller sind also nicht daran gebunden. Sie helfen aber beim sicheren Einkauf. Die Empfehlungen sind hier nachzulesen:
Zum Weiterlesen:
- Positionspapier der Arbeitsgruppe Sporternährung der DGE: Flüssigkeitsmanagement im Sport, Stand: März 2019
- Nahrungsergänzungsmittel für Sportler - Mit Pillen als Erster durch das Ziel?
- Mineralstoffprodukte
- Mehr Ernährungskompetenzen im Sport - Ernährungs- und Verbraucherbildung für Übungsleiter und Trainer